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Die gantze Heilige Schrifft: Deudsch (Luther 1545)

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Der Prophet Hosea

Capitel 2

Sagt ewrn Brüdern / sie sind mein Volck / vnd zu ewr Schwester / Sie sey in gnaden.
2 SPrecht das Vrteil vber ewr Mutter / Sie sey nicht mein Weib / vnd ich wil sie nicht haben. Heisst sie jre Hurerey von jr wegthun / vnd jre Ehebrecherey von jren brüsten /
3 Auff das ich sie nicht nacket ausziehe / vnd darstelle / wie sie war / da sie geborn ward / Vnd ich sie nicht mache / wie eine Wüste / vnd wie ein dörres Land / das ich sie nicht Durst sterben lasse.
4 Vnd mich jrer Kinder nicht erbarme / Denn sie sind Hurenkinder /
5 vnd jre Mutter ist eine Hure (1) / vnd die sie getragen hat / helt sich schendlich / vnd spricht / Jch wil meinen Bulen nachlauffen / die mir geben brot / wolle / flachs / öle / vnd trincken.
6 DArumb sihe / Jch wil deinen weg mit Dornen vermachen / vnd eine Wand dafur ziehen / das sie jren steig nicht finden sol.
7 Vnd wenn sie jren Bulen nachleufft / das sie die nicht ergreiffen / vnd wenn sie die sucht / nicht finden (2) könne vnd sagen müsse / Jch wil widerumb zu meinem vorigen Man gehen / da mir besser war / denn mir jtzt ist.
8 Denn sie wil nicht wissen / Das Jchs sey / der jr gibt / Korn / Most vnd Ole / vnd jr viel silber vnd gold gegeben habe / das sie haben Baal zu ehren gebraucht.
9 DArumb wil ich mein korn vnd most wider nemen zu seiner zeit / vnd meine wolle vnd flachs entwenden / damit sie jre scham bedeckt.
10 Nu wil ich jre Schande auffdecken fur den augen jrer Bulen / vnd niemand sol sie von meiner Hand erretten.
11 Vnd ich wils ein ende machen mit allen jren Freuden / Festen / Newmonden / Sabbathen / vnd allen jren Feirtagen.
12 Jch wil jre Weinstöck vnd Feigenbewm / wüst machen / weil sie sagt / Das ist mein Lohn / den mir meine Bulen geben / Jch wil einen wald draus machen / das es die wilden Thier fressen sollen.
13 Also wil ich heimsuchen vber sie / die tage Baalim / denen sie Reuchopffer thut / vnd schmückt sich mit Stirnspangen vnd Halsbanden / vnd leufft jren Bulen nach / vnd vergisset Mein / spricht der HERR.
14 Darumb sihe / jch wil sie locken / vnd wil sie in eine Wüste füren / vnd freundlich (3) mit jr reden.
15 Da wil ich jr geben jre Weinberge / aus dem selben Ort / vnd das tal Achor / die Hoffnung auff zuthun / Vnd daselbst wird sie singen / wie zur zeit jrer Jugent / da sie aus Egyptenland zog.
16 Als denn / spricht der HERR / Wirstu mich heissen / mein Man / vnd mich nicht mehr / mein Baal heissen.
17 Denn ich wil die namen der Baalim von jrem munde wegthun / das man der selbigen namen nicht mehr gedencken sol.
18 VND ich wil zur selbigen zeit / jnen einen Bund (4) machen mit den Thieren auff dem felde / mit den Vogeln vnter dem himel / vnd mit dem Gewürm auff erden / vnd wil Bogen / Schwert vnd Krieg vom Lande zubrechen / vnd wil sie sicher wonen lassen.
19 Jch wil mich mit dir verloben in ewigkeit / Jch wil mich mit dir vertrawen / in Gerechtigkeit vnd Gericht / in Gnade vnd Barmhertzigkeit /
20 Ja im Glauben wil ich mich mit dir verloben / Vnd du wirst den HERRN erkennen.
21 ZVR selbigen zeit / spricht der HERR / wil ich erhören / Jch wil den Himel erhören / vnd der Himel sol die Erden erhören.
22 Vnd die erde sol korn / most vnd öle erhören / vnd die selbigen sollen Jesreel (5) erhören.
23 Vnd ich wil mir sie auff Erden zum Samen behalten / Vnd mich erbarmen vber die / So in vngnaden war / vnd sagen zu dem / das nicht mein Volck war / Du bist mein Volck / Vnd es wird sagen / Du bist mein Gott.


(1) Das ist / Sie dienet den Abgöttern.
(2) Die Abgöttischen / weil sie glück haben meinen / sie habens mit jrem Gottesdienst erworben. Bis das trübsal kompt / so müssen sie doch den rechten Gott vmb lauter Gnade anruffen.